Bonifatius - eine kurze Biographie
Als Sohn einer Adelsfamilie kam Bonifatius 672 in Devon zur Welt.
Als Benediktinermönch widmete er sich bis zu seinem 41. Lebensjahr der Wissenschaft. Er legte die Bibel aus, verfasste die erste geschriebene Grammatik Englands sowie viele Gedichte. Im Frühjahr 716 gelangte er als Missionar zusammen mit einigen Gefährten in das heidnische Friesland. Erfolglos kehrte er in die Heimat zurück. 718 erhielt er in Rom von Papst Gregor II. den Auftrag, als Glaubensbote in Hessen und Thüringen tätig zu sein. In den folgenden Jahren wirkte er erfolgreich in ganz Germanien und reiste dreimal nach Rom, um Bericht zu erstatten. Bei seinem zweiten Besuch 722 wurde er von Gregor II. zum Missionsbischof geweiht und neben seinem Taufnamen Winfried nach dem Märtyrer Bonifatius benannt, dessen Fest gerade gefeiert wurde.
Kurz nach der Bischofsweihe besuchte er das hessische Dorf Geismar an der Eder. Dort verehrten die Heiden eine uralte Eiche, die dem Kriegsgott Thor oder Donar geweiht war. Der Legende nach nahm Bonifatius eine Axt und fällte den Baum. Die herbeigeeilten Heiden und Götzenpriester warteten gespannt auf die Reaktion ihres „Gottes', doch nichts geschah. Daraufhin ließ er aus dem Holz der Eiche, welche sich in vier gleich große Teile gespalten hatte, eine Kapelle errichten und weihte sie dem Apostel Petrus. Viele Heiden ließen sich daraufhin taufen.
Die verschiedensten Formen von Eichenblättern in dem Lichtband der Bonifatiuskirche zeugen von diesem Ereignis. Im Jahr 732 wurde er in Rom durch Papst Gregor III. zum Erzbischof und zum päpstlichen Vikar von Germanien ernannt. Nach dieser Romreise baute er mit seinen Mitarbeitern eine kirchliche Ordnung und Organisation auf, auf welcher später die staatliche Organisation Karls des Großen basierte.
Im Jahr 744 gründete er das Kloster in Fulda und wurde 747 Bischof von Mainz.