"Was tust Du?"

So lautet die Fragestellung unseres aktuellen Gemeindebriefes, und man müsste diese Frage erweitern um das Wort „dafür“. Damit bezieht sich die Frage, auf den vorangegangen Gemeindebrief: Was tust du für das, was du willst?

Bei Bartimäus (Mk 10,46-52) scheint es einfach. Da er nichts groß zu verlieren hat, folgt er der Stimme, die ihn ruft. Blindlings rennt er auf Jesus zu, weil er weiß, was er will: wieder sehen können. Nur aufstehen, laufen und vertrauen, mehr muss er dafür nicht tun.

Wenn wir im letzten Gemeindebrief herausgefunden haben, dass „wollen“ existenziell ist und es sich bei der Frage „was willst du?“ um wirklich wichtige Dinge handelt, so beweist sich eben diese Wichtigkeit oder Dringlichkeit daran, was ich dafür gewillt bin zu tun und in welchem zeitlichen Rahmen. 

Und spätestens, wenn der Schlendrian einzieht, merken wir, dass wir manche Dinge doch nicht so ehrgeizig verfolgen, obwohl sie uns wichtig sind….

So ergeht es manchem mit der Gesundheit, vor allem mit dem Vorhaben, mehr Sport zu treiben und auf gesündere Ernährung zu achten. Eigentlich das Wichtigste, dass der eigene Körper sich wohlfühlt, der uns noch lange Jahre gute Dienste erweisen muss. Trotzdem achten wir ihn manchmal gering.

Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. So schreibt es der Apostel Paulus an seine Gemeinde in Rom (Röm 7,18b). Nun so drastisch mögen wir es nicht sehen, dass gar nichts Gutes bei unserem Tun herauskommt, aber der Apostel findet doch sympathische Worte für den Schlendrian, der immer mal wieder einzieht, obwohl wir doch wissen und wollen, was wir wollen. 

„Wollen“ wollen wir, aber bei der Umsetzung hapert es manchmal.

Was tue ich für das, was ich (erreichen/erhalten/schaffen/bekommen/glauben…..) will? 

Für welches wichtige Thema, welchen wichtigen Bereich bin ich bereit, die Ärmel hochzukrempeln? Und wo komme ich an meine Grenzen? Wo waren die Pläne größer als mein Zeit-und Kraftkontingent. Und wo bin ich vielleicht auch in der Umsetzung gescheitert?

Und wo gibt es die Erfolge bei dem, was ich angefangen habe? Was ist in den letzten Monaten aufgeblüht, weil es mir so wichtig war?

Zum Herbst hin wird es Zeit für die Ernte des Wollens und des Tuns. 

Und ich ahne, dass die Liste des „Wollens“ sehr lang ist, aber das Tun noch nicht hinterhergekommen ist. Wollen habe ich wohl, aber….morgen ist auch noch ein Tag…

Es grüßt Sie Ihre Alida Griese