Erklärung zur Missbrauchsstudie in der evangelischen Kirche

Nachricht 01. März 2024

Erklärung zur Missbrauchsstudie in der evangelischen Kirche

Triggerwarnung: Im folgenden Beitrag geht es u.a. um sexualisierte Gewalt; die Ausführungen können belastend und retraumatisierend sein.

In den letzten Wochen wurde die Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche veröffentlicht. Als Gemeindevertreter:innen schämen wir uns für das, was da zutage getreten ist. Auch in der evangelischen Kirche haben Pastor:innen und andere Arbeitnehmer:innen, unzählige Male sexualisierte Gewalt gegen Menschen eingesetzt, die in einem Vertrauensverhältnis zu ihnen standen. Als Seelsorger:innen wissen wir aus zahlreichen Gesprächen, welche dramatischen Folgen das für die Betroffenen hat. Als Kirche treten wir für die Rechte der Hilfsbedürftigen, Schwachen und Sprachlosen ein. Daraus sind zu oft Situationen entstanden, in denen Mitarbeitende ein Machtgefälle ausnutzen konnten. Dafür gibt es keine Entschuldigung und die evangelische Kirche hat damit große Schuld auf sich geladen.

Gemeinsam werden wir alles tun, um sexualisierte Gewalt in jeder Hinsicht zu verhindern und den Betroffenen ins Leben zurück zu helfen. Wir wollen nicht schweigen und das Unsere dazu tun, dass sich die Kirche in Bordenau/Poggenhagen, Mardorf/Schneeren und in Neustadt um Hilfsbedürftige kümmert und sie schützt. Wir führen Präventionsfortbildungen für die Ehrenamtlichen durch, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Außerdem fordern wir von den Ehrenamtlichen in der Gemeinde regelmäßig Führungszeugnisse an und nehmen teil an der Rahmenvereinbarung Kinderschutz der Region Hannover. Wir wollen alles dafür tun, dass das Vertrauen in die Kirche in unseren Gemeinden erhalten bleibt. Denn es gilt, was Kristin Jahn vom Evangelischen Kirchentag sagt: „Eine Kirche, in der die Menschen nicht sicher sind, verfehlt ihre Aufgabe und hat keine Zukunft.“

Wenn Euch das Thema nahe geht, wenn Ihr selbst betroffen seid oder den Verdacht habt, dass jemand in Eurem Umfeld betroffen ist - holt Euch Hilfe!

Es gibt verschiedene Wege:

Die Telefonseelsorge ist 24/7 erreichbar, per Telefon, Mail oder Chat. Anonym und kostenlos, für alle Sorgen und alles Leid. Tel.: (0800) 111 0 111 oder: (0800) 111 0 222.

Die Zentrale Anlaufstelle.help! berät und vermittelt kirchliche und diakonische Ansprechstellen.

Telefon: 0800 5040112 (zwischen 10-12 Uhr zur Terminvereinbarung)

Mail: zentrale@anlaufstelle.help

Das bundesweite Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch ist ein Angebot der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM):

Informationen, Hilfe und Beratung bei sexuellen Übergriffen - vor Ort, online oder telefonisch: (0800 22 55 530)

Oder Ihr wendet Euch an die Fachstelle der Landeskirche Hannovers:

telefonisch oder per Mail (Montag bis Freitag, mind. 9 - 15 Uhr, teils darüber hinaus)

Seelsorge-Gespräche sind möglich freitags 9-12 Uhr, montags 10-12 Uhr, mittwochs 12-14 Uhr

Tel.: 0511-1241-299

Auch die Pfarrpersonen in der Region Mitte sind ansprechbar.

Bleibt behütet!

Eure Region Mitte