Ein Stück Zeitgeschichte im Gemeindehaus Liebfrauen
Ein bedeutendes Stück lokaler Zeitgeschichte ist Thema einer Autorenlesung mit Diskussion am Sonntag, 20. Oktober, 15 Uhr, im Liebfrauen-Gemeindehaus: Die Entwicklung Neustadts und des Neustädter Landes in den vergangenen 50 Jahren – seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974.
Der frühere HAZ-Redakteur Dirk von Werder und Willi Ostermann, Vorstandsvorsitzender der Altrewa Bürgerstiftung Neustadt, stellen gemeinsam das Buch „Neustadt – Geschichten einer Stadt mit viel Land“ vor, das von Werder im Auftrag der Stiftung geschrieben hat.
Rückblick: Aus 34 vormals eigenständigen Gemeinden zwischen Mardorf und Stöckendrebber, Bordenau und Esperke wird am 1. April 1974 die damals flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands – Neustadt am Rübenberge. Im Gegenzug verliert die Kleinstadt an der Leine den Status Kreisstadt. Der Landkreis Neustadt (KFZ-Zulassung NRÜ) wird dem neu geschaffenen Landkreis Hannover angeschlossen.
Die Reform zielte auf eine moderne, leistungsstarke und bürgernahe Verwaltung. Zunächst stellte sie die neue Einheitsgemeinde aber vor einen Berg von Problemen. Wie würden sich die stolzen Kleingemeinden von einst im verordneten Verbund zusammenfügen, wie sollte das Ganze inklusive eines deutlich erhöhten Personalaufwandes finanziert werden? Zumal das neue „Neustädter Land“ strukturell stark schwächelte: Es fehlte an modernen Schulgebäuden, an Feuerwehrhäusern, Gemeindestraßen und Kanalisation. Im Buch wird beschrieben, was sich seither in Stadt und Umland getan hat, was erreicht wurde und was noch verbesserungsfähig erscheint. Dabei kommen etliche Zeitzeugen zu Wort und der Wandel wird mit einer großen Auswahl alter wie neuer Fotos illustriert.